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Die Geschäftsstelle der Industrie- und Handelskammer in Kamenz

Mit vollem Einsatz für die Wachstumsregion

Die IHK Dresden ist für die Landeshauptstadt sowie die Landkreise Meißen, Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Bautzen und Görlitz zuständig. Die Kamenzer Geschäftsstelle ist im Altkreis Kamenz und in der Stadt Hoyerswerda tätig. Sie berät in den Bereichen Unternehmensgründung und -nachfolge, Finanzierung und Förderung, regionaler Arbeitsmarkt und Fachkräftebedarf

 

 

In Deutschland stehen insgesamt 79 Industrie- und Handelskammern (IHK) ihren Mitgliedsunternehmen beratend zur Seite und vertreten ihre Interessen gegenüber dem Staat. In Sachsen existieren drei IHK in den Bezirken Chemnitz, Dresden und Leipzig. Die IHK Dresden unterhält ein Regionalbüro und vier Geschäftsstellen in der Region, eine davon in Kamenz. Wir hatten die Gelegenheit, uns hier einmal umzusehen und uns über die tägliche Arbeit in der Geschäftsstelle Kamenz zu informieren.

Alle Hände voll zu tun: Fördermittelberatung, Netzwerken und Organisation von Veranstaltungen

Neben der Fördermittelberatung für Unternehmen ist die Organisation von verschiedenen Veranstaltungen ein weiterer Schwerpunkt in der täglichen Arbeit der IHK. Es ist wichtig, Unternehmen eine Plattform zu bieten, sich zu informieren und Erfahrungen auszutauschen. So organisiert die Geschäftsstelle zahlreiche Veranstaltungen. „Unser Plan ist sehr sportlich“, sagt Gudrun Thieme-Schmidt, die für die Bereiche Industrie und Bau zuständig ist: Allein über die Kamenzer Geschäftsstelle findet fast wöchentlich eine Veranstaltung statt. So sind z.B. die Unternehmerabende und -treffs zu speziellen Themen gut nachgefragt. Beliebt sind außerdem die „Spätschichten“: An einem Abend öffnen Unternehmen einer Stadt ihre Türen für Besucher. Damit erhalten Einwohnerinnen und Einwohnern Einblicke in Unternehmen vor der eigenen Haustür.

Von Unternehmensnachfolge, Gründungsberatung und Geschäftsideen, die der Corona-Krise trotzen

Präsenz in der Region zeigt die IHK z.B. zu den Sprechtagen, die einmal im Monat u.a. in Radeberg angeboten werden. Unternehmer und Existenzgründer werden hier kostenfrei vor Ort beraten. „Auch die Betreuung von Unternehmensnachfolgen ist anspruchsvoll“, berichtet Gudrun Thieme-Schmidt und erklärt, dass es mit der bloßen Vermittlung nicht getan ist: Der Übergang zur Gründungsberatung für die Neueigentümer ist fließend. Für die Gründung hält die IHK ein weiteres beliebtes Angebot bereit: monatlich stattfindende Existenzgründerabende. Hier wird über die Modalitäten der Gründung, Fördermittel und Finanzierungsmöglichkeiten, Gewerbe- und Sozialversicherungsrecht, gesetzliche Anforderungen und persönliche Voraussetzungen des Gründers informiert. In der Regel ergeben sich Folgetermine mit einzelnen Gründerinnen und Gründern. Der Andrang für Existenzgründerberatungen reißt trotz Corona-Krise nicht ab. „Die angeordnete Kurzarbeit bewegt viele Menschen dazu, über ihre berufliche Zukunft nachzudenken. Es herrscht eine allgemeine Ungewissheit, weshalb viele eine Selbständigkeit in Erwägung ziehen und unsere Beratungen in Anspruch nehmen.“, erklärt Frau Schneider, Leiterin der Geschäftsstelle Kamenz. Dabei ist es ganz unterschiedlich, in welcher Phase sich die Existenzgründung befindet. In jedem Fall ist der frühe Kontakt zur IHK sehr hilfreich.

Apropos Corona: Gerade Antje Tübel, zuständig für die Gastronomie- und Tourismusbranchen, berichtet von ihrem Telefonhörer, der in den vergangenen Monaten förmlich glühte: Zahlreiche Unternehmen trugen ihre Fragen zu Überbrückungsdarlehen, Soforthilfen, Hygienevorschriften und -konzepten an sie heran. Sich selbst ins Thema einzulesen, Beratungen durchzuführen, der einen oder dem anderen auch mental unter die Arme zu greifen – das war anspruchsvoll aber auch spannend. „Mit der Wiedereröffnung nach dem ersten Lockdown herrschte viel Verunsicherung“ erzählt uns Frau Tübel. Regionale Gastronomiebetriebe, Reiseveranstalter, kleine und große Einzelhandelsbetriebe – sie alle warteten angespannt auf die Veröffentlichung neuer Richtlinien.

Sowohl auf ihrer Website als auch in persönlichen Gesprächen informieren die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der IHK über aktuelle gesetzliche Vorschriften und übersetzen die ein oder andere Richtlinie, sodass sie für jede/n verständlich wurde. Aufgrund der weiter bestehenden Einschränkungen, von denen die Branchen besonders betroffen sind, ist eine Besserung auch nicht so schnell in Sicht. Die IHK Dresden bietet zwar nun auch Webinare an, in denen neben Corona-Themen, wie die richtige Erstellung von Pandemieplänen, auch die üblichen Beratungen einen Platz finden. Dennoch kann der virtuelle Raum den persönlichen Kontakt natürlich nicht ersetzen.

„Unternehmer kommt von unternehmen“

Einige Unternehmen sehen in der Krise jedoch auch Chancen. „Unternehmer kommt von unternehmen“, antwortet Jeanette Schneider auf die Frage, inwieweit sich die Krise auf Neugründungen auswirkt und Unternehmen zur Umorientierung zwingt. „Es gibt viele positive Beispiele, wie regionale Betriebe das Beste aus der Situation machen“, fügt sie hinzu. Ein Beispiel ist eine Pizzeria aus Kamenz, über deren unermüdlichen Einsatz bereits die SZ im April berichtete. Da die Kundschaft nicht mehr ins Restaurant kommen konnte, verteilten sie ihre Pizza aus einem Verkaufsanhänger und sicherten das Mittagessen zahlreicher Mitarbeiter des Accumotive-Werks und des Malteser-Krankenhauses.

Und von noch einer guten Idee kann Frau Schneider berichten: Das Motto „Not macht erfinderisch“ verfolgte auch ein Unternehmen, welches Verpackungsmaterialien herstellt. Erst im März errichtete das junge Unternehmen seinen Firmensitz mit Lager- und Versandhalle auf einem Grundstück im Königsbrücker Gewerbegebiet. In den darauffolgenden Monaten wurden Schutzscheiben aus Plexiglas wie Gold gehandelt. Das Unternehmen reagierte mit einer innovativen Idee und entwickelte eine umweltfreundliche und preisgünstige Trennwand aus Pappe und Fensterfolie. In zahlreichen Gastronomiebetrieben, Friseursalons und Kassenbereichen kommt die 100 Prozent recycelbare Trennwand nun schon zum Einsatz.

Viel Arbeit also für die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle Kamenz, die einen unersetzlichen Beitrag für eine vielfältige Unternehmerlandschaft in der Wachstumsregion Dresden leisten.

Kontakt zur IHK-Geschäftsstelle Kamenz:
03578 3741-00
service-kamenz@dresden.ihk.de
Haydnstr. 2 | 01927 Kamenz
Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag 8 – 17 Uhr, Freitag 8 – 16 Uhr
www.dresden.ihk.de

Text:
Planungsbüro Schubert GmbH & Co. KG, Projektmanagement „Wachstumsregion Dresden“